12.September 2019
Während
ich noch die Felsen bewundere, die aussehen wie vom Meer angespültes
verwittertes Holz, hat sich Gela schon das Schnorchelzeug
übergestülpt und ist unter Wasser.
Es
ist zu schade dass es noch keine technischen Möglichkeiten gibt,
den natürlichen Duft der Feigenblätter und der Jasminblüten zu
übermitteln.
Und
weil Schnorcheln nun mal richtig Spaß macht, haben wir wieder mal
den ganzen Tag im „Freibad“ herumgelungert. Mein Highlight war
ein ca. 25 cm langer Oktopus und ein fast genau so großer gelb-braun
marmorierter Fisch, die sich gegenseitig belauerten, immer ein wenig
auf Distanz bedacht (ca 10 cm). So schlich sich der Oktopus über den
steinigen Untergrund. Als der Untergrund von gelb auf braun änderte,
änderte auch der Oktopus binnen Sekunden seine Farbe. Irgendwann
langweilten sich beide wohl. Und Oktopussi wollte sich unter den rund
gelutschten Kieselsteinen eingraben. Nee nicht mit mir. Ich schob
vorsichtig ein paar Steine zur Seite. Der Oktopus lies sich Stück
für Stück ins Flache treiben. Ich hatte schon mit den Händen
Bodenberührung. Das Wasser am Rand wurde trüber, die Luftblasen im
Wasser immer mehr und Steine wirbelten herum. Da beschloss Oktopussi
erst einmal eine schwarze Tintenwolke abzugeben. Nicht sehr
wirkungsvoll. Hinter so ein bisschen Tinte kann man sich nicht
wirklich verstecken. Also plan B: mit Katapultstart in die
aufgewühlten Strandwellen. Hat geklappt. Ich hab ihn nicht mehr
wieder gesehen.
Unter
die Felsen haben die Gezeiten Höhlen gegraben. Dort unten wurde es
immer dunkler und es gab auch eine Möglichkeit mit Luft zu
schnorcheln, nur tauchen ins Ungewisse. So habe ich die roten Fische
die dort undeutlich zu sehen waren schweren Herzens in Ruhe lassen
müssen. Auch schwammen immer mehr kleine rote Quallen in meiner
Nähe. Also mal wieder Zeit für ein Pfeifchen und einen Espresso zu
zweit.
Es
fällt uns wirklich schwer die, vielen, vielen Obsidiane liegen zu
lassen. Das Wort Edelsteine hat etwas Magisches
an sich. Aber wir sind nun mal mit dem Flieger und nicht mit dem Auto
hergekommen.
So müssen wir die schönen
Klunker leider zurücklassen.
Zumindest können wir den Bloglesern mitteilen: Vulkanglas gibt es
hier in Hülle und Fülle. Da können unsere bisherigen Vulkaninseln
der Kanaren und
Madeira,
Malta...nicht mithalten. Harz und Rochlitz sowie so nicht. Man kann
nicht alles haben.
17:00
Uhr Noch mal Eis und Kuchen.
braucht
man zum Angeln? Ja einen Köter
19:00
Uhr Koffer
packen
20:00
Uhr Reste
essen Makkaroni,
Rotwein, Tomaten, Limoncello
Blog
auf Papier schreiben, weil das Netbook schon im Koffer verpackt ist.
Freitag
der 13. September.
6:30
Uhr an der Bushaltestelle. Aus dem Stromboli steigt senkrecht eine
schwarze Rauchwolke empor. Der Horizont ist im Morgenrot gefärbt,
und kündigt den Sonnenaufgang an. Die weißen Bimssteinfelsen
stechen
aus den Silhouetten
heraus.
Hier
im Süden ist die Dämmerung nur kurz. Nach drei Minuten ist die
Sonne schon vollständig aus dem Meer
herausgesprungen.
Es
sind nur wenige Menschen unterwegs. Der Blick für Details wird
weniger abgelenkt.
Schon
kommt der fast leere Bus und im Hafen holt sich Gela ihren „Guten
Morgen-Espresso“.
Ein
Schnellboot flitzt an die Anlegestelle und ein Anderes düst aus dem
Hafen heraus.
Die
Straßenlaternen erlischen. Schwalben, Tauben, Möwen … wuseln
umher. Die ersten Fischerboote kommen herein. Das Thermometer zeigt
noch kühle 22°C. Heute müssen wir viel Zeit mit arten verbringen.
Eine
Schnellfähre bringt uns nach Sizilien. Den Namen Schnellfähre
verdient sie zu recht. Ein Blick auf das Navi, mit teiweise 68 km/h
gleitet das Tragflächenboot über das Wasser.
Vom
Hafen
von Milazzo
mit dem Taxi die rund 4 km
zum Bahnhof. Nur
Fahrkartenautomaten. Irgendwann (mit
Verspätung)
kommt auch mal ein Zug und bringt uns nach Messina.
Dort
umsteigen. Am Fahrplan steht Abfahrt vom Bansteig 1.
Später bekommen wir mit, er ist von Bahnsteig 3
gefahren. Hat man auch auf italienisch durchgesagt. 1,5
Stunden später
fährt der nächste. Zug. Der
hat zwar auch wieder Verspätung aber er fährt vom ausgeschildertem
Bahnsteig
ab und wir sitzen drin.
Die Polizei dein Freund und Helfer
Streife
„laufen „ auf den Bahnsteigen
Vom
Zug
aus sehen wir die Stiefelspitze von Italien.
Die
Strände von Sizilien sind fast schon sandig und flach.
Die
letzten rund zweihundert Meter schieben wir unsere Koffer zur
Unterkunft. Die ist allerdings Spitze.
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